Foto: Catoline

Warum Bettwanzenspürhunde

Wir Menschen machen uns diesen hervorragenden Geruchssinn der Hunde in vielen Bereichen zunutze. Die Suche nach Bettwanzen mit Hunden ist die schnellste, genauste und wirtschaftlichste Methode. Bettwanzen sind von blossem Auge oft nicht zu erkennen, sie verstecken sich an unerreichbaren Stellen in Möbeln oder elektronischen Geräten. Mit einem Spürhund ist es möglich, Räume viel schneller zu durchsuchen als dies mit profesionellem Personal möglich ist.
Die Fähigkeit die Geruchsquelle selbst bei konkurrierenden Gerüchen zu finden mach den Spürhund zu einem wichtigen Partner.

Besonderheiten der Hundenase

Im Vergleich zum Menschen haben Hunde eine deutlich grössere Oberfläche der Riechschleimhaut. Sie ist bei Hunden je nach Rasse bis zu 200 Quadratzentimeter gross und verfügt über 200 Millionen Riechzellen. Bei der Nase des Menschen ist diese Schleimhaut gerade einmal fünf Quadratzentimeter groß und weist ca. fünf Millionen Riechzellen auf.
Hunde können eine viel grössere Vielfalt an Geruschstoffen erkennen und können die Gerüche ausgezeichnet lokalisieren, selbst bei erheblichen Hinterrundgerüchen.

Hunde können Nasenlöcher unabhängig voneinander einsetzen und so praktisch "Stereo" riechen.
Hunde atmen durch die Nasenlöcher ein und durch die Schlitze auf der Seite der Nase aus. 

Die Nase des Hundes ist sowohl für die Atmung als auch für den Geruchssinn zuständig. Da diese beiden Funktionen nicht miteinander verbunden sind, ist es nicht verwunderlich, dass die Nase separate Strömungswege für beide Funktionen entwickelt hat.  
Die Atemluft strömt direkt in die Atemwege. Der olfaktorische Strömungsweg ist wesentlich komplexer: Ein einziger Luftweg transportiert den geruchsbeladenen Luftstrom zur Rückseite der olfaktorischen Vertiefung. Von dort aus dreht sich der Luftstrom um 180° und strömt langsam durch die peripheren Riechspiralen in Richtung Nasenrachen. Der wichtigste Unterschied zwischen den verschiedenen olfaktorischen Strömungslinien ist die Verweildauer in der olfaktorischen Vertiefung. Bei allen Strömungsgeschwindigkeiten macht der olfaktorische Luftstrom etwa 15 % des gesamten vom Hund eingeatmeten Luftstroms aus, der Rest entfällt auf die Atmung. 

1) Jenkin, E.K. et al. (2018). When the nose doesn't know: Canine olfactory function associated with health, management, and potential links to microbiota. Front Vet Sci